Boah, um herauszufinden, wie langweilig unsere Gesellschaft ist, muss man nur einen Blick in die Fußgängerzone werfen. Alle haben sie schwarze, graue oder zumindest – wie sagt man so schön – „dezente“ Kleidung an. Kaum einer traut sich an Farbe heran oder wagt es, wahrscheinlich des Mainstreams wegen, stylisch mal komplett aus der aktuellen Mode auszusteigen.
Keine Ahnung, ob es an so einer Art Schwarmintelligenz liegt, dass wir diesen Einheitsbrei eben „schön“ finden oder ob es tatsächlich in unserer Gesellschaft so ist, dass man verdammt nochmal lieber nicht aus der Reihe tanzen sollte. Normal sein. Langweilig eben. Und das auf dem Land noch viel mehr als in einer Großstadt wie Leipzig.
Am liebsten sind mir ja die ganzen Instagram-Bekanntschaften, die immer mit clickbaitähnlichen Unterschriften wie „wir crazy Mädels“ versuchen, ihren Besuch in einer Cocktailbar abzufeiern. Kleiner Tipp: wer schreibt, dass er crazy ist, ist ganz sicher eins nicht: nämlich crazy! Zurück in der „realen Welt“ angekommen versinken sie dann wieder in der bedeutungslosen, angepassten Masse.
Wie ich auf dieses Thema komme, hat niemand gefragt? Gestern waren mein Freund und ich auf einem Konzert der Band „Bilderbuch“ – ein Träumchen, sage ich euch. Habe lange nicht mehr so ein gutes Konzert erlebt! Die Leute, die sich das Konzert angesehen haben, waren all das, was ich oben beschreibe, nicht! Unangepasste, dünne, dicke, rothaarige, blauhaarige, extravagente Brillenträger, also von mir aus „Hipster“, die sich offensichtlich keine Sorgen darüber machen, was die Anderen von ihnen denken mögen. (Oder vielleicht doch und gerade deshalb so ausgefallen gekleidet sind.)
Wie auch immer. Mein Appell an euch ist: treibt es bunt, seid von mir aus crazy, aber dafür richtig und nicht nur aus Prestigegründen. Eine Welt voller einzigartiger Charaktere, die so sind und so aussehen, wie sie gerne möchten, ist mir allemal lieber, als diese schwarz-graue Einheitsmasse, die keine eigene Meinung hat.
Bis bald. Tschöö.
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